Druckversion

unsere Juli 2021 story

08.07.21

Bilder

Nach dreizehn Tagen in Oberwil im Simmental kehrten wir nach Riggisberg zurück. Die zweite Covid-Impfung stand an. Wir erhielten sie wiederum im Inselspital Bern. Wegen allfälligen Reaktionen blieben wir noch ein paar Tage zu Hause, bevor wir erneut aufbrachen.

Das Ziel war der Bauernhof Täschliberg in Winden, im Thurgau, in der Nähe von Neukirch, Arbon und Bodensee. Hier hatten wir Rendez-vous mit Katrin, Adrian und den Mädchen Mireille und Cloé. Sie waren ebenfalls mit einem Fahrzeug unterwegs. So konnten wir wieder gemeinsam campieren, so wie bereits über die Ostertage in Burgistein.

Dann stand Pfingsten bevor. Und somit stellte sich die Frage: Wo gibt es noch einen freien Platz? In Bremgarten. Bereits auf der Hinfahrt in die Ostschweiz waren wir dort, für eine Nacht. Ein einfacher sympatischer Campingplatz, direkt an der Reuss gelegen. Da blieben wir sieben Tage.

Dann ging es weiter westwärts, ins Emmental. Nach Dürrenroth. Da haben Peter und Brigitte Bracher auf ihrem Hof ein paar Stellplätze eingerichtet. Und dies Jahre vor Corona mit dem fast explosionsartigen Anstieg der Nachfrage nach solchen Plätzen. Wir kennen Peter und Brigitte seit vielen Jahren, als Auch-Besitzer von einem Bremach. Die Umgebung von Dürrenroth ist wunderschönstes Emmental. Und vom Stellplatz aus sind Eiger, Mönch, Jungfrau und weitere Berge der Berner Alpen zu sehen.

Der nächste Standort war in Burgdorf. Der Camping Waldegg war uns bekannt. Nur der Platzwart hat seit 2018 gewechselt. Wir blieben hier fünf Tage.

Vom Emmental gings anschliessend ins Entlebuch, nach Schüpfheim. Mehrmals schon sahen wir bei der Durchfahrt den Wegweiser 'Camping Bad'. Nun wollten wir es wissen. Der Platz war nicht neben einem Schwimmbad, wie wir vermuteten, sondern bei einem ehemaligen Bad. Davon ist nichts mehr vorhanden. Aber ein schönes 'Gasthaus Bad' steht da. Wegen Corona musste es leider den Betrieb einstellen. Von Schüpfheim aus erkundeten wir etwas das Entlebuch. Zum Beispiel den kleinen Ort Heiligkreuz, mit Sicht auf den Napf. Und Sörenberg, das wir beide noch gar nicht kannten. Da machten wir auch eine schöne Wanderung, vom Pass Glaubenbielen (1611 m) zurück nach Sörenberg.

Über den Brünig fuhren wir nach Innertkirchen im Haslital. Da war unser Standort der Camping Grund. In den sieben Tagen, die wir hier waren, mussten wir ziemlich viel Wind ertragen. Das Haslital ist ja bekannt als Föhntal. Und offenbar war Saison. Aber interessante Wanderungen gab es für uns trotzdem. V.a. in der Umgebung von Guttannen. Wegen Schneefeldern und der fehlenden Brücke über einen Bergbach mussten wir sogar mal umkehren.

Über den Grimselpass gings ins Wallis, ins Goms, nach Ulrichen. Vor der Passhöhe (2164 m) tauchten wir in dichten Nebel. Damit hatten wir nicht gerechnet, Ende Juni. Auf dem Pass selbst war es teilweise sonnig. Der Totesee daneben war noch grösstenteils mit Schnee und Eis bedeckt. Der Camping Nufenen in Ulrichen war uns bekannt. Wir waren schon im August 2018 hier. Geändert hat sich seither nichts. Zum Geschirr spülen gibt es nachwievor nur kaltes Wasser. Wir allerdings haben warmes Wasser dazu im Bremach. Der Campingplatz hat aber einen grossen Vorteil: Er ist verkehrstechnisch gut gelegen. Bahnhof und Bushaltestelle sind nur ein paar Minuten entfernt. So war es einfach irgendwohin zu fahren und von dort zurückzuwandern (oder umgekehrt). Eine Wanderung war von Ladstafel (1923 m) unterhalb des Nufenenpass (2476 m) durch das Ägenetal zurück nach Ulrichen (1348 m). (Durch das Ägenetal führt auch die Via Sbrinz auf dem historischen Alpen–Transitweg von Luzern über Grimselpass und Griespass nach Domodossola.) Eine andere Wanderung war von Gletsch (1757 m) nach Oberwald (1368 m). Unterwegs sahen wir nicht nur das alte Trassee der Furka-Oberalp-Bahn, sondern auch eine Dampfbahn (Lok mit drei Waggons) auf dem Weg nach Gletsch.

Eines Abends tauchte eine Gruppe mit mehreren älteren Traktoren auf. Hürlimann, Bucher, Bührer etc. Sogar drei Einachser waren dabei. Alle Fahrzeuge schienen bestens unterhalten zu sein. Die Reiseroute: Oberalp - Furka - Nufenen - Gotthard. Mit diesen Fahrzeugen! Die ersten zwei Pässe hatten sie bereits gemeistert. Ob sie wohl ein Verkehrshinderniss waren? Wahrscheinlich wurden sie nicht nur von PWs, sondern auch von hunderten von Motorrädern überholt. Als Alternative zu einem Zelt hatten die Männer zum Teil ein kleines Holzhäuschen auf Ladebrücke oder Anhänger.

In Ulrichen war es eher frisch und oft windig. So entschieden wir uns nach elf Tagen etwas tiefer zu ziehen (und dort hoffentlich wärmer zu haben). Der naheliegende nächste Standort für uns war Fiesch. Da sind wir nun seit drei Tagen. Auch dieser Campingplatz ist uns bekannt. Wir waren schon im August / September 2018 hier. Auf dem Platz hat sich seither nichts geändert. Aber in Fiesch selbst. Da ist ein komplett neuer Bahnhof, sogar an einem anderen Ort. Und die Bergbahn zur Fiescheralp ist ebenfalls neu. Die Talstation ist im Bahnhof integriert. Statt einer grossen Gondel führen nun 10er Gondeln auf die Fiescheralp. (Von dort führt eine weitere Bahn auf das Eggishorn.) Die alte grosse Talstation ist leer, die Stahlseile sind demontiert. So gibt's Änderungen im Tourismus. Nicht nur wegen Corona.

In den letzten Wochen hatten wir mehr schlechtes Wetter als uns lieb war. Aber von den vielen Unwettern, die es landauf landab gab blieben wir eigentlich verschont. Nur in Burgdorf und Schüpfheim stand der Bremach mal so im Wasser, dass wir die Stiefel anziehen mussten.

Ob wir dieses Jahr noch ins Ausland fahren? Wir wissen es noch nicht, und planen dies im Moment auch nicht. Vorderhand bleiben wir wohl im Wallis.
Das Unterwegssein ist für uns das Wichtigste.

placeholder
top
placeholder