Druckversion

unsere Juni 2012 story

17.06.12

Bilder

Im Moment sind wir in Belogradčik, im Nordwesten von Bulgarien.

Von Tuzla aus gings auf Nebenstrassen und Umwegen durch eine hügelige und stark bewaldete Gegend Richtung Grenze Bosnien / Serbien bei Bajina Bašta.
Vor der Grenze machten wir am Fluss Drina Halt. Der Fluss ist hier gestaut und heisst deshalb Perućačko Jezero. Letzten Oktober, auf der Rückreise in die Schweiz, waren wir auf der anderen (serbischen) Seite der Drina, in Perućac, ganz nahe. Bei unserer Ankunft am See war noch der Fischerclub von Srebrenica da. Nach 20 Uhr verliessen die letzten zwei Fischer den Platz, wir waren dann alleine, nur der Mond leistete uns Gesellschaft. Wir benutzten anderntags den gleichen Grenzübertritt wie am 12.10.11. in umgekehrter Richtung. Damals wollten uns ja die Bosnischen Zöllner zuerst nicht hier ins Land einreisen lassen. Diesmal gabs keine Probleme, weder für Aus- noch Einreise.

In Serbien gings zuerst zu einem Bankomaten in der Stadt Bajina Bašta, dann weiter via Užice - Požega - Lučani Richtung Guča. Kurz vor Guča, im kleinen Dörfchen Turica, liessen wir uns für die erste Nacht in Serbien nieder, zwischen Gasthaus und dazugehörigem Stall (mit 3 Kühen und 1 Pferd) auf einer Wiese. Guča ist auch nur ein Dorf, aber ein weltweit bekanntes. Jeden August findet hier ein Trompetenfestival statt. Es sollen jeweils hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland kommen. (Ein Serbe meinte sogar Millionen, was aber kaum stimmt.)

Unser nächster Halt war in Žiča bei der Stadt Kraljevo. Das Kloster Žiča ist für die Serbische Geschichte ein sehr wichtiger Ort. Es wurde 1208 gegründet und war der erste Sitz des serbisch-orthodoxen Erzbistums (bevor er um 1250 nach Peć im Kosovo verlegt wurde). Ein Grossteil der serbischen Herrscher wurde in diesem Kloster gekrönt. Es wurde im Verlauf der langen Geschichte mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist es ein Frauenkloster.

Beim Kurort Sokobanja fanden wir als unseren Standort einen schönen Picknickplatz im Wald, am Hang des Berges Ozren. In der Nähe unseres Standortes war eine Klinik für Asthma und Bronchitis, ebenfalls im Wald. Ein paar Kurgäste kamen regelmässig bei uns vorbei, morgens und abends, auf ihrem Spaziergang zur Quelle. Das war eine Gelegenheit zum plaudern. Dabei betonten die Leute hundertmal wie gut und sauber die Luft hier oben sei. Wir blieben drei Nächte hier. In Sokobanja selbst trafen wir noch ein Serbisches Ehepaar aus Zürich, das hier zur Kur war.

Der nächste Besuch galt Felix Romuliana in Gamzigrad bei der Stadt Zaječar.
Hier übernachteten wir auf einem Hügel. Gemäss GPS waren wir genau 1200.7 km von Katrin's Wohnung in Bern entfernt (natürlich Luftlinie). Gefahren sind wir bis dahin allerdings 2893 km, zum Glück unfallfrei und ohne Probleme.

Unser Standort auf diesem Hügel war ein spezieller:
Sicht auf die Berge der Grenze Serbien / Bulgarien
und ... Sicht auf das Mausoleum von Kaiser Galerius und seiner Mutter Romula
und ... Sicht auf Felix Romuliana (knapp 1 km entfernt).
Die beiden Mausoleumsruinen und die beiden Grabhügel waren keine 100 Meter von uns entfernt.

Ein kleines Feldsträsschen führte auf den Hügel, und wir dachten der Ort sei ein guter Platz für die Nacht. Wir waren sicher auf archäologischem Gelände, aber die zwei Arbeiter (sie 'bastelten' etwas an den Ruinen) hatten schon Feierabend, so konnten wir sie nicht fragen, und am andern Morgen (wir begegneten ihnen wiederum auf dem Strässchen) kommentierten sie nicht wegen unserem Platz, der Schafhirte ebenfalls nicht.

Galerius (Römischer Kaiser von 293–311) liess Romuliana im späten 3. und frühen 4. Jahrhundert als Altersruhesitz errichten. Unglaublich, die Grösse der Anlage für einen Altersruhesitz, z.Bsp. 20 bis zu 15 m hohe Türme (damals, nicht mehr heute). Obwohl Romuliana als UNESCO-Weltkulturerbe deklariert ist waren wir die einzigen Besucher (mindestens für die gut 2 Stunden wo wir dort waren).

In der Nähe von Zaječar reisten wir am 13.06.12 nach Bulgarien ein. Bern verliessen wir genau 2 Monate früher.

Wir besuchten die Höhle Magura. Es wird angenommen, dass die Höhle von 3200 - 1800 Jahre v.u.Z. bewohnt war. Die Felszeichnungen sollen 4500 Jahre alt sein. Diese fanden wir leider nicht. Für die Durchquerung der Höhle (ohne Führung) brauchten wir eine gute Stunde. Der Ausgang war auf der anderen Seite des Berges, gleich über einem Stausee.

Nun sind wir in Belogradčik. In der Nähe hat es sehr interessante Felsformationen, die in ganz Bulgarien bekannt sind (siehe Bilder).

Noch eine kleine Statistik für die ersten 2 Monate:
13 Tage / 400 km in der Schweiz
4 Tage / 371 km in Deutschland
18 Tage / 690 km in Oesterreich
5 Tage / 121 km in Slowenien
2 Tage / 312 km in Kroatien
10 Tage / 593 km in Bosnien
10 Tage / 432 km in Serbien

placeholder
top
placeholder