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unsere Februar 2010 story

16.02.10

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Wir sind seit Freitag (12.02.10) in Udaipur im Staat Rajasthan, im Westen Indiens.

Auf dem Weg vom Strand in Varkala nach Munnar in den Bergen haben wir in Thekkady (Kumily) Halt gemacht, für 3 Tage. Thekkady liegt an der Grenze zum Staat Tamil Nadu. Wir haben hier u.a. eine Teefabrik, einen Gewürzbauern und den Nationalpark 'Periyar Wildlife Sanctuary' besucht. Der Gewürz- (Bio-) Bauer hat uns die verschiedensten Pflanzen und Gewürze gezeigt und erklärt. In seiner kleinen Anlage wachsen ca. 200 verschiedene Pflanzen. So wissen wir wieder wie eine Pfefferpflanze, ein Kakaobaum oder ein Kaffeestrauch aussieht. Im Nationalpark 'Periyar' waren wir auf einem 2 1/2 stündigen flotten Marsch, mit Führer. (Ohne diesen ist der Zutritt nicht erlaubt.) Wir haben nicht damit gerechnet auf einen Tiger zu treffen, aber vielleicht auf wilde Elefanten. Gesehen haben wir Bisone, Wildschweine, Affen, Vögel und wunderbare Schmetterlinge. Auch die Landschaft im Park hat uns gut gefallen, mit Seen, Sümpfen und z.T. riesigen Urwaldbäumen.

Munnar (1652 m) ist das Zentrum der Teeplantagen von Kerala. Der Ort selbst ist nicht attraktiv, die Umgebung aber sehr: ganze Hügelzüge voll Teesträuchern. Das Teemuseum hat uns die interessante Geschichte des Anbaues gezeigt. (Die Engländer begannen ca 1870 hier Tee anzupflanzen, eine Schmalspurbahn wurde 1908 erbaut.) Nebst einer kleinen Wanderung in der unmittelbaren Umgebung des Ortes haben wir einen Ausflug zur 'Top Station' gemacht, 34 km entfernt, wiederum an der Grenze zu Tamil Nadu. Da wir für eine gute Aussicht früh dort oben sein wollten haben wir einen Jeep gemietet, bei der Bushaltestelle. Der erste Bus fuhr eben nicht zur angegebenen Zeit. Die Kosten für die Fahrt, natürlich nach Feilschen: ca 7 Franken. Wir wurden mit einer klaren, schönen Aussicht in die Berge der 'Cardamom Hills' belohnt. Zurück liefen wir gute 3 Stunden auf der Strasse, die ganze Zeit durch Teeplantagen, dann ging's die restliche Strecke per Bus zurück nach Munnar.

Anderntags (09.02.10) ging's zurück nach Kochi (Cochin) an der Küste, 130 km, gut 4 Stunden per Bus. Anderntags (10.02.10) trennten sich die Wege von Katrin und uns wieder. Sie flog zurück nach Delhi, wir ein paar Minuten später nach Ahmadabad.

Für Ahmadabad im Staat Gujarat, im Westen Indiens nahmen wir uns nur 2 Sachen vor: den Bersuch von Gandhi's Ashram und des Textilmuseums. Im 'Sabarmati Ashram' hat Mahatma Gandhi von 1917 - 1930 gelebt, zusammen mit bis zu 300 seiner Anhänger. Ein friedlicher, beeindruckender Ort. Nebst persönlichen Gegenständen werden viele Fotos und Texte in ansprechender Weise gezeigt. Da wir beide auf der Reise ein Buch über Gandhi gelesen haben war dies ein geeigneter Ort unser Wissen über diesen für uns wunderbaren Menschen zu vertiefen. Das 'Calico Museum of Textiles' gilt als eines der schönsten Textilmuseen der Welt, und sicher als das schönste von Indien. Ahmadabad war seit Jahrhunderten des Zentrum der Indischen Textilindustrie (und ist es immer noch). In einer 2 stündigen Führung wurden uns allerschönste Stoffe jeglicher erdenklicher Machart gezeigt, erklärt (auch Vorhänge, durchsichtig nur von einer Seite, für Frauengemächer). Ahmadabad war bis jetzt die Stadt mit dem grössten Chaos, v.a. betreffs Verkehr, nebst Amritsar. Dieses hat uns aber auch hier nicht gestört. Die alte Zitadelle von 1411, der erste muselmanische Bau in der Stadt, wurde uns ja trotz (oder wegen?) Chaos ohne Aufforderung aufgeschlossen.

Nun sind wir seit letztem Samstag (13.02.10) in Udaipur. Udaipur liegt im Staat Rajasthan (wo wohl nebst Goa die meisten Touristen hinreisen) und an 2 Seen, ist umgeben von Hügeln und Bergen. Das 'Wichtigste' haben wir hinter uns, den Besuch des resigen Palastes. Zwei weitere Paläste liegen im See, einer der beiden war Kulisse in James Bond's Octopussy. Der jetzige Maharaja, der 76. der Sisadia Familie, wohnt in einem Teil des Hauptpalastes (wir haben ihn nicht angetroffen). Diese Familie ist vielleicht die älteste Dynastie der Welt, der Staat 'Mewar' den sie beherrschte, geht auf das Jahr 568 v.u.Z. zurück! Speziell an dieser Stadt ist auch, dass sie viele 'roof tops' hat, Dachrestaurants, wo wir bei interessanter Aussicht viel verweilen, bei angenehmen sommerlichen Temperaturen. (Wir haben übrigens seit unserer Ankunft am 4. Dezember noch keinen Regen abbekommen.) Gestern (15.02.10) haben wir einen Tagesausflug nach Ranakpur gemacht und den dortigen Jain-Tempel (mit 1440 feinst behauenen Steinsäulen) besucht. Die alte Jain- (Jaina-) Religion war uns vor der Indienreise eigentlich nicht bekannt.

Morgen (17.02.10) reisen wir weiter nach Jodhpur, 6 Stunden per Bus. Eine Zugsverbindung gibt's leider nicht. Bis zur Rückreise verbleiben noch 12 Tage. Wir sagen uns schon jetzt: Falls wir wieder kommen soll es für 6 statt für 'nur' 3 Monate sein.

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