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unsere Oktober 2006 story

15.10.06

Nach genau einem Monat in Serbien sind wir seit gestern (14.10.06) in Montenegro, seit heute in der Hauptstadt Podgorica.

10.10.06

Wir sind im Moment in Novi Pazar, im Süden von Serbien. Novi Pazar ist eine grössere Stadt, im Gebiet Sandzak. Die Mehrheit der Bevölkerung ist Muslim (erstaunlich für Serbien, ohne genauere Kenntnisse der Geschichte). Jetzt ist Ramadan (Fastenzeit). Tagsüber sind die Strassencafés leer, oder die Leute sitzen dort, ohne zu konsumieren. In Novi Pazar ist aber auch das älteste Kloster von ganz Serbien (von 1170). In Novi Pazar oder Umgebung (der genaue Ort ist nicht bekannt) war auch die alte Stadt Raska, das Zentrum des alten Serbischen Königreiches.

Wir sind nun schon 4 Wochen in Serbien. Was gibt es seit Belgrad zu berichten?
Nach 5 Tagen Belgrad fuhren wir mit dem Zug nach Prijepolje (im Südwesten, in der Nähe der Grenze zu Montenegro). In der Umgebung sind wir ein paar Tage gewandert. Dann weiter per Bus nach Sjenica. Dann zu Fuss in 2 Tagen über die Berge Golija nordwärts nach Ivanjica. Dort fand uns die Touristeninfo einen Bauernhof im nahen Dorf Lisa, wo wir 5 Tage blieben. Sehr schöne Landschaft, hat uns an das Emmenthal und das Napfgebiet erinnert. Es war Kartoffelerntezeit (nicht mit Traktor, sondern von Hand mit der Hacke, oder mit Pferd und Pflug). Wir genossen einfache, sehr gute Serbische Bauernkost. In dieser Gegend gibt es nur Kleinbauern, meist mit 3 oder 4 Kühen und ein paar Schweinen.

Anschliessend hatten wir für ein paar Tage eine kleine Ferienwohnung im Dorf Katici, ebenfalls in der Umgebung von Ivanjica. Monika konnte erstmals seit unserer Abreise Ende Juni wieder mal selber kochen (Campieren ausgenommen). Dann waren wir wieder auf einem kleinen Bauernhof, in Studenica, südlich von Kraljevo, für 5 Tage. In Studenica gibt es ein Orthodoxes Kloster. Dieses nimmt in der Geschichte und Psyche der Serben einen ganz besonderen Platz ein. Die erste Nacht konnten wir in der Klosterunterkunft verbringen. Und nun sind wir also in der Stadt Novi Pazar.

In den 4 Wochen Serbien haben wir nur gute Erfrahrungen gemacht. Die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Beispiele: der Hotelmanager in Studenica hat uns Privatunterkunft besorgt, ohne Aufforderung. Der Mann im Touristenbüro von Ivanjica hat seinem Bruder in der Schweiz telefoniert, einfach so, und der fragte ob er uns helfen könne, vielleicht wegen sprachlichen Schwierigkeiten. Waldarbeiter waren am Zvieri, wir mussten unbedingt mitessen. (Sie haben mit 9 Pferden Holz an die Waldstrasse transportiert, eine Ladung jeweils 100 kg.) Und gestern haben wir uns in der Bibliothek nach Buchladen und Internetcafé erkundigt. Zwei junge Männer kamen gleich mit und zeigten uns wo diese sind, verbunden mit einer kleinen Führung durch die Altstadt.
Ueber Politik konnten wir allerdings mit den Leuten nur selten sprechen.
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